Der Garten ist ein idealer Lehrer für vielfältige Themen. Für diesen Zweck beschäftigt er ein großes Team an TrainingspartnerInnen. Eine davon ist die Distel. Besonders hervorgetan hat sich heuer die Ackerdistel. Ende März haben sie sich zum ersten Mal gezeigt, zwei spitze eher samtige Blätter. Eine kleine superoptimistische Stimme in meinem Ohr hat noch gemeint, vielleicht wird’s ja etwas Essbares. Trotzdem bin ich gemeinsam mit meinen guten Vorsätzen vom letzten Jahr und ....

dem dafür vorgesehenen Werkzeug sofort losgezogen, um diese ersten bereits durchaus zahlreich aufgetauchten Frühlingsboten zu entfernen. Im April war ich nicht wenig überrascht, dass sie wieder kamen, und zwar wesentlich mehr als zuvor. Also wieder sofort ran ans Hacken. Im Mai hab ich dann das System durchschaut. Eine abgehackte Wurzel treibt doppelt neu aus. Diese beiden Triebe abgehackt treiben auch doppelt neu aus, macht vier, usw. Eine kleine Rechenaufgabe: jetzt haben wir Juni – wieviel haben sie sich vervielfacht inzwischen? Und ich muss nicht erwähnen, dass diese wunderbaren Lebewesen anscheinend kein Wasser benötigen. Das nenn ich Überlebensstrategie oder Dranbleiben oder eine Mission verfolgen oder mit Rückschlägen umgehen. Was sind Ihre Strategien?