"Das ist mein Weg, welches ist Dein Weg? DEN Weg gibt es nicht." (Friedrich Nietzsche)
Heute früh hat es geregnet. Auch die letzten Tage hat es immer wieder geregnet, was sehr gut ist nach langen heißen Durststrecken im Juni und Juli. In der regennassen Erde ...
zu wühlen bringt allerdings nicht viel, man tritt nur alles fest oder reißt Löcher auf, wo die Erde an den Schuhen dicke, schwere Stollen bildet. Das Unkraut, das gerupft werden soll, ist nass und schwer, die Handschuhe sind rutschig, die Begeisterung hält sich in Grenzen. Also verbringe ich den Großteil des Vormittags mit Büroarbeiten, die Regentagen und langen Abenden vorbehalten sind. Gegen Mittag geh ich raus und rupfe Unkraut im Bauerngarten bis zum mittleren Nachmittag, dann beginnt es wieder zu regnen. Ich gehe hinein, setz mich an den Computer und vertiefe mich schnell in Ideen über die Anbauplanung im nächsten Jahr, die mir vorher im Garten gekommen sind. Gegen 18:00, es hat schon eine Weile nicht mehr geregnet, geh ich mit meinem Erntekorb hinauf aufs Feld, um ein paar Früchte für das Abendessen zu holen. Ich treffe unseren Nachbarn, ein Vollzeitlandwirt. Wir unterhalten uns eine Weile, dann möchte er weitermachen. Ich ziehe auch weiter - mit meinem Erntekörbchen - und auf einmal ist mir klar, worin ein Unterschied liegt: während ich dachte, es zahlt sich nicht mehr aus, nach dem Regen rauszugehen, war er schon längst wieder draußen; während ich gemütlich (und genießerisch) Zucchini, Melanzani und Radieschen für das Abendessen hole, arbeitet er immer noch.